Gibt es auch was positives?

Gibt es auch was positives?

Allerdings!

Zum einen ist Kolumbien, wenn nicht gerade Kohle abgebaut wird ein von der Natur her sehr schönes, vor allem sehr vielseitiges Land.

Nirgends auf der Welt gibt es beispielsweise mehr verschiedene Vogelarten. Ebenso die außerordentlich verschiedenen Klima- und Landschaftszonen prägen das einzigartige Land.

Die Gesellschaft ist trotz Bürgerkrieg und Repression sehr reich an lebendiger Kultur. Besonders auffällig ist dabei das Neben- bzw. Miteinander der ethnischen Gruppen (hispanos, afros, indigene), was das Land eben auch ausmacht und ganz besonders vielseitig gestaltet.

Das wirkt sich auch positiv auf die extrem lebendige Musik- und Kulturszene aus, die sich obendrein zunehmend politisiert, was ja u.a. auch auf dem Video zu dem Protesttag ganz gut zu erkennen ist – siehe hier.

Und: Es gibt erstmals seit vielen Jahren begründete Hoffnung auf einen echten Friedensprozeß in dem Land, was sich die übergroße Mehrheit der KolumbianerInnen sehnlichst wünscht.

Vor einigen Wochen haben sich Regierung und Guerilla zu direkten Verhandlungen in Kuba und Oslo getroffen und den Rahmen für Verhandlungen abgesteckt.

In dem bemerkenswert fortschrittlichen, gemeinsam verabschiedeten Papier heißt es dann auch gleich im 1. inhaltlichen Absatz mit “Präambelstatus”:

Die Friedensarbeit ist eine Angelegenheit der Gesellschaft als Ganzes, das die Beteiligung aller ohne Unterscheidungen erfordert. Die Achtung der Menschenrechte in allen Teilen des Landes muss vom Staat gefördert werden. Wirtschaftliche Entwicklung mit sozialer Gerechtigkeit und im Einklang mit der Umwelt ist ein Garant für Frieden und Fortschritt…- hier das gesamte Papier

kleine radikale MinderheitMittlerweile sollen Friedensverhandlungen an einigen Punkten ein Stück weit vorrangekommen sein – wie bei der zentralen Frage zur Landverteilung.

Am 9.4.2013 gab es in Kolumbien eine riesige Masenmobilisierung für “Frieden mit sozialer Gerechtigkeit”. Anlass: Der Jahrestag der Ermordung des ehemaligen (linken) Präsidentschaftskandidaten Jorge Eliécer Gaitán vor exakt 65 Jahren, am 9. April 1948, was als Auslöser des blutigen Bürgerkriegs betrachtet wird.

Allein in Bogotá haben über 800.000 Menschen demonstriert (Foto). Aufgerufen hatte (wie in den Jahren zuvor) zunächst das Spektrum der sog. “marcha patriotica”, welches als “Farc -nah” gilt. Schließlich riefen aber sämtliche fortschrittlichen Verbände und Parteien mit auf und sogar der konservative Präsident Santos marschierte ein Teilstück mit.

Weitere allgemeine Informationen zu Kolumbien gibt es z.B. bei Wikipedia

Aktuelle Artikel